Donnerstag, 19. Juni 2014

Kreativität entdecken // Teil I - Rollentausch

Es gibt keine Denkverbote. Denke das Unmögliche. Alles ist erlaubt.


Wann war der Tag, als deine Badewanne das letzte Mal ein Piratenschiff war? Wann der Tag, an dem deine Decke das letzte Mal ein Hochzeitskleid war und die Büsche im Park der tiefste Dschungel?
Das war der Tag, an dem du deine Ur-Kreativität verloren hast - der Tag, an dem die kindliche Neugier von kritisch-analytischem Denken verdrängt wurde.

Kinder sind uns darin überlegen kreativ zu sein. Sie geben Dingen ganz neue Bedeutungen, weil sie in ihren Denkmustern noch nicht so festgefahren sind.
Ein Mensch mit den analytischen Fähigkeiten eines Erwachsenen und den Ansichten eines Kindes könnte Wunder bewirken. Er würde die Welt in ihrer ganzen Zweckmäßigkeit sehen - und Alternativen entdecken. Und sehen, dass man vieles anders machen könnte. Dadurch Lösungen finden, die andere für unmöglich halten.


Sei dieser Mensch. Sei Kind. Sei neugierig. Stelle scheinbar absurde Fragen. Stelle das Alltägliche in Frage! Suche Alternativen. Probiere aus. Einfach machen!
Und dann sei wieder Erwachsen. Strukturiere. Ideen sortieren, bewerten, analysieren. Reflektieren!
Wie denke ich? Was löst Emotionen aus? Warum habe ich das Problem nicht früher erkannt? Wie suche ich nach Lösungen? Bin ich gegenüber manchen Alternativen voreingenommen? Und warum bin ich das? Worauf gründen meine Entscheidungen?

Stelle nicht die Lösung in Frage, sondern das Denken selbst. Nicht wertend.
Das ist es, worin ich als Erwachsener der Kreativität meiner Kinder überlegen bin.


Kreativität steckt in jedem von uns - du muss sie nur ans Licht locken. Es gibt einige Techniken, die ich mir im Laufe der Zeit zusammengeklaubt und -gebastelt habe, die diesen Zweck erfüllen.
In einer kleinen Reihe mit Namen Kreativität entdecken stelle ich euch ein paar davon vor.


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Teil I // Rollentausch


Du suchst ein Geburtstagsgeschenk für deinen Partner. "Was braucht er noch? Was hat er noch nicht?"
Es ist sehr schwer Dinge zu erkennen, die (noch) nicht sind.
Wenn du stets dieselben Fragen stellst, wirst du auch stets dieselben Antworten erhalten.

Formuliere Fragen mit den Worten anderer Menschen. Je absurder desto besser.

Wie würde ein Clown ihn zum Lachen bringen?
Was würde sich ein Kind einfallen lassen.
Was, wenn er mit seinen Freunden einen Junggesellenabschied feierte?
Was würde Dagobert Duck ihm (nicht) schenken?
Womit würde Cäsar ihn beeindrucken?

Andere Fragen. Andere Antworten.
Neue Ideen.
Die Lösung liegt in der Frage selbst! Du musst nur die richtige Frage finden :)



Wie, dir fallen auch keine ausgefallenen Personen ein, aus deren Sicht man das Problem lösen könnte?
Ein ganz schwerer Fall! Entferne die Denkblockade: Nimm die ein Blatt Papier und schreibe untereinander die Buchstaben:

A
B
C
D

...
Y
Z

Jetzt fülle jeden der Buchstaben mit Leben. Ergänze die Wörter und frage dich: "Wie würde...

Antiquitätenhändler
Busfahrer
Choreograph
Dramatiker
...
Yoga-Lehrerin
Zugbegleiter

...es lösen?"


Ein schlichtes Lexikon kann bei dieser Technik zu einer Waffe werden, die Kreativität ungeahnten Ausmaßes frei werden lässt :)

2 Kommentare:

  1. Ich habe einen weiteren Tipp!
    Verbinde zwei Gegenstände in Gedanken irgendwie zu einem Bild.
    Klavier und Wald? Ein Klavier, überwuchert von Efeu, das in einem verlassenen Wald steht
    See und Uhr? Ein See, auf dessen Grund sich hunderte von Uhren widerspiegeln
    Käfer und Flugzeug? Ein Flugzeug, das genau so aussieht wie ein Marienkäfer

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  2. Werde Künstler! AlsKreativer kannst du alles aufschreiben, malen, tanzen, bildhauern, filmen. Und es ist lehrreich, zu merken, daß du bald mit deinem "Latein" sprich mit der Beherrschung der Gestaltungsmittel am Ende bist - aber du machst Erfahrungen. * Über diesem Land steht wie eine unsichtbare Käseglocke der zwang tut Political Correctness. Das fällt mir bei dem Stichwort "Querdenker" u.a. ein. http://raimundsamsonkreativ.blogspot.de/2014/12/political-correctness.html

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